Frühjahrswallfahrt 2022

Christi Himmelfahrt, 26. Mai 2022; 6.00 Uhr, in der Pfarrkirche St. Pantaleon in Buchholz: 39 Frauen und Männer – im Alter zwischen 16 und 85 Jahren - aus den Pfarreien Asbach, Buchholz, Ehrenstein, Hennef, Eitorf, Neustadt, Oberlahr, Thomasberg, Uckerath, Vettelschoß und Windhagen sind zusammengekommen, um mit Pfarrer Ulrich Olzem und unserem Präses Diakon Stephan Schwarz die Heilige Messe zu feiern, die unter dem Gebetsmotto steht: „Führe mich in deiner Treue!“ Unter diesem Satz aus dem 25. Psalm, den die St.Matthias-Erzbruderschaft zu Trier für dieses Jahr für die Pilgerfahrten zum Apostelgrab des heiligen Matthias ausgesucht hat,steht auch die diesjährige Fußwallfahrt der Altenwieder Matthiasbruderschaft. (Altenwied, das ist der historische Namen für das Gebiet der heutigen politischen Gemeinden Asbach, Buchholz, Neustadt, Vettelschoß und Windhagen sowie des nördlichen Teils der Gemeinde St. Katharinen; kirchlich gesehen für die Pfarreien Asbach, Buchholz, Ehrenstein, Neustadt, Oberlahr, Vettelschoß und Windhagen).

Die Altenwieder Pilgergruppe mit Hildegard Börder (mit dem Pilgerkreuz), dahinter Egon Ditscheid (l.) auf ihrem Weg bei BirresbornNach dem Gottesdienst und der Erteilung des Reisesegens geht es um 7.15 Uhr auf die erste Etappe (zwei machen sich mit dem Fahrrad auf den langen Weg) – voran das mit Blumen geschmückte Pilgerkreuz („Kreuz voran!"), das abwechselnd getragen wird – von Buchholz durch das Tal des Griesen- und Wahler Baches – vorbei an Wahl, Heck, Ober- und Unterelles, dem Limbergskopf, Büsch, Büschermühle, dem Bennauer Berg, weiter über den Pfaffenbach, vorbei an Meierseifen, Köttingen, über den Stockhausener Bach nach Niederwindhagen und zur Pfarrkirche St. Bartholomäus. Hier erhalten die Pilgerinnen und Pilger um 9.00 Uhr ein gutes Frühstück, das - wie auch im weiteren Verlauf der Wallfahrt das Mittagessen und die Kaffeepausen - vom Küchenteam um Anja und Wolfgang Wende sowie Helga und Wolfgang Bisch in bewährter Art perfekt organisiert und ausgestattet ist.

Weiter geht es über Hohn durch Hallerbach, über den Hallerbach, vorbei an Willscheid und dem Willscheider Berg, über die Notscheider Plätze abwärts längs der Burg Rennenberg vorbei, bis alle gegen 12.15 Uhr in Linz ankommen. Der Reisebus wartet schon (drei Pilgerinnen, die die Wallfahrt „zur Probe“ bis Linz mitgezogen sind, verlassen die Gruppe), um alle nach erfolgreicher Absolvierung der ersten Etappe durch unser Altenwieder Gebiet über den Rhein zum Ausgangspunkt der zweiten Tagesetappe nach Daun-Neunkirchen in der Eifel zu bringen. Dort geht es nach einem guten Mittagessen um 14.30 Uhr wieder los über den Eifelsteig durch Neroth, bis alle um 19.15 Uhr nach insgesamt 34,5 Kilometern Pilgerweg in der Jugendherberge Gerolstein in der Vulkaneifel eintreffen: Hinter ihnen liegen 710 überwundene Höhenmeter, die bis über 600m ü. N.N. geführt haben – aber weitaus wichtiger ist: Kurze, eindrucksstarke Betrachtungen der Pilgerinnen und Pilger an mehreren Stationen, in die persönliche Glaubenserfahrungen unter dem diesjährigen Gebetsmotto einfließen und es ausdrücken, sowie die persönlich gestalteten Gebetsmeinungen der Rosenkränze, die unterwegs zwischen den einzelnen Stationen gebetet werden, machen nachdenklich und bleiben haften.einzelne Gebete und Lieder. an Kreuzen und in Kapellen, die am Pilgerweg liegen; bei der letzten Statiovor der Büschkapelle im Gerolsteiner Wald spielte ein passierender Mountainbiker auf seinem historischen, zweihundert Jahre alten Waldhorn zur Freude aller das Marienlied „Wunderschön Prächtige".

Am zweiten Tag geht es (bei insgesamt über 530 Höhenmetern) morgens von Gerolstein über lange 32 Kilometer weiter auf der Pilgerreise bis zum Mittag – bei geschlossener Wolkendecke und Nieselregen – nach Birresborn (wo es während des Mittagessens zum einzigen Mal heftig regnet!), am Nachmittag durch das Tal der Kyll bis zum Tagesziel: der Stiftskirche Unserer Lieben Frau in Kyllburg. (Diese neue, von Egon Ditscheid ausgesuchte und eingerichtete Pilgerstrecke resultiert aus der Tatsache, dass die Jugendherberge in Daun wegen grundlegender Renovierung als Übernachtungsort ausfiel und die bekannte Strecke Kehlberg – Daun – Liesertal – Himmerod – Bitburg nicht gegangen werden konnte.) Niemand lässt es sich nehmen, auch den Abstecher zur Kyllburger Mariensäule mitzumachen, die doch als besonderes Siegeszeichen die katholischen Menschen in der Eifel – anstelle eines Bismarckdenkmals - für den gewonnenen deutsch-französischen Krieg und die deutsche Reichsgründung errichtet haben... Der von unseren Diakonen Stephan Schwarz, Windhagen und Peter Muß, Buchholz, geleitete und vom Liturgiekreis um Hildegard Börder gestaltete abendliche Wortgottesdienst in der Stiftskirche setzte einen besonderen Schlusspunkt des ereignisreichen Tages. Am Samstag, 28. Mai, brachte zunächst der Reisebus alle von Kyllburg (über die Bundesstraße 51, die alte Römerstraße Köln – Trier) nach Idesheim; nach einer Statio in der dortigen Filialkirche St. Apollonia nahmen dann alle die letzte Fuß-Wegstrecke von 28 Kilometern durch die Südeifel über Möhn und die Mittagspause in Beßlich bis in das Moseltal nach Trier in Angriff. Beeindruckend bleiben der steile Abstieg in das Moseltal mit dem besonderen Blick auf Trier und die letzten fünf Kilometer am Ufer der Mosel entlang bis zum Einzug der Altenwieder Pilgergruppe, nachdem die beiden Vettelschosser Pilger und vier Neustädter Pilger mit dem Rad hinzugestoßen waren, um 16.00 Uhr in die Benediktiner-Abteikirche
St. Matthias an den Schrein des Apostels Matthias: ein Einzug unter der Begleitung mehrerer anderer Matthiasbruderschaften aus dem Rheinland, dem Geläut der Glocken, dem Tedeum –„Großer Gott, wir loben Dich!“ und dem „Ein Haus voll Glorie schauet...“ -, ein Einzug nach über 94 Kilometern Fußmarsch. Dass genau an dieser Stelle Ursula Börder, mit 85 Jahren die älteste Pilgerin, für insgesamt 50 und Anja Wende für je zehn Wallfahrten vorgestellt und geehrt wurden, war da nur passend und sprach für sich selbst. (Die inoffiziellen Jubilare Helga Bisch und Stephan Schwarz mit je 30 Wallfahrten wurden am Abend beim Abschluss in der Trierer Jugendherberge in Trier gefeiert.)

Die Altenwieder Pilgerinnen und Pilger bei ihrer Ankunft vor der St.-Matthias-Basilika in TrierBeim Festhochamt am Sonntag, um 10.00 Uhr, im Freihof vor St. Matthias, feierten die Altenwieder Pilgerinnen und Pilger dann mit den (u.a.) Bruderschaften aus Bad Honnef, Mehlem, Kempen oder verschiedenen Stadtteilen Kölns unter der Leitung der Benediktinerpatres mit Abt Ignatius Maaß die Heilige Messe – wieder ein sehr bewegendes Ereignis, und alle denken sicherlich gern an die Aufnahme der drei Pilgerinnen Andrea Holl, Claudia Kirchbaum und Marga Lorscheid in der Sakramentskapelle von St. Matthias zurück.


Dank sagen wir alle für eine gelungene und beeindruckende Wallfahrt, auf der wir unsere Anliegen und die nahestehender Menschen im Gebet und Gesang vor Gott vorbringen durften und im danken durften, Dank an Brudermeisterin Hildegard Börder und Organisationsleiter Egon Ditscheid, an das bewährte Küchenteam um Anja Wende sowie gleichermaßen an unsere Diakone im Seelsorgeverband „Rheinischer Westerwald", Stephan Schwarz und Peter Muß.

 

Verfasser: Werner Büllesbach, Erstpilger