Willkommen bei der Sankt Matthiasbruderschaft Altenwied

Abtei Sankt Matthias zu Trier

 Die Erzbruderschaft des hl. Matthias ist ein Zusammenschluss von an die 160 Wallfahrtsgruppen, die jedes Jahr zum Hl. Matthias nach Trier pilgern. Sie gliedert sich in fünf Bezirke: Eifel, Rur, Mittelrhein, Niederrhein und Schwalm-Niers. Die SMB-Altenwied gehört zum Bezirk Mittelrhein.

Die Bruderschaft wurde im Jahr 1722 gegründet. Wie so oft bei Bruderschaften liegt ein Gelübde zu Grunde. In unserem Fall ist es das Versprechen, wenn die Menschen von der Pest verschont blieben, würden sie jährlich nach Trier pilgern und dem hl. Matthias ein Kerzenopfer darbringen. Es ist heute nicht mehr die Pest, die uns nach Trier pilgern lässt, aber jede und jeder hat ein persönliches Anliegen, dass man dem Matthias vortragen möchte. Und dafür brennt dann unsere Kerze am Grab des Apostels das ganz Jahr über.

Man unterscheidet zwischen Bruderschaften und Pilgergruppen. Die ersteren bilden sich durch persönliche Mitgliedschaft, während die Pilgergruppen eine losere Verbindung von Pilgern um eine Kerngruppe darstellen. Mitpilgern dürfen - und das muss deutlich bleiben - alle, die sich dafür interessieren. Das heißt also, Sie müssen nicht zwingend ein Mitglied unserer Bruderschaft sein um zum Apostelgrab zu pilgern. Das Grab des hl. Matthias ist das einzige Apostelgrab diesseits der Alpen und daher mit einer Strecke von ca. 180 km von unseren Heimatorten aus, gut zu Fuß zu erreichen.

Wir pilgern dreimal jährlich nach Trier. Am Donnerstag, Christi Himmelfahrt, geht es zum ersten Mal auf Schusters Rappen los. In drei Tagen, bis Samstagnachmittag, werden ca. 100 km Fußmarsch zurückgelegt. Die restliche Strecke fahren wir von Linz bis in die Eifel mit dem Bus. Die zweite Fußwallfahrt findet im Herbst statt, geht über 6 Pilgertage und damit laufen wir auch die komplette Strecke. Dann bieten wir noch eine Buswallfahrt an, bei der dann nur die letzte Etappe an der Mosel entlang zu Fuß gepilgert wird. Aber egal welchen Weg man auf sich nimmt, der Einzug in St. Matthias ist immer wieder ein Erlebnis

 

Der Apostel Matthias

 „Und in diesen Tagen trat Petrus auf unter den Brüdern – es war aber eine Menge beisammen von etwa Hundertzwanzig – und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, es musste das Wort der Schrift erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über Judas, der denen den Weg zeigte, die Jesus gefangen nahmen; denn er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst. Der erwarb einen Acker von dem ungerechten Lohn und stürzte vornüber und barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide quollen hervor. Und es ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, sodass dieser Acker in ihrer Sprache genannt wird: Hakeldamach, das heißt Blutacker. Denn es steht geschrieben im Buch der Psalmen (Ps 69,26; 109,8): »Seine Behausung soll verwüstet werden, und niemand wohne darin«, und: »Sein Amt empfange ein andrer.« So muss nun einer von den Männern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, als der Herr Jesus unter uns ein und aus gegangen ist – seit seiner Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns genommen wurde –, mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden. Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias, und beteten und sprachen: Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an, welchen du erwählt hast von diesen beiden, dass er diesen Dienst und das Apostelamt empfange, das Judas verlassen hat, um an seinen Ort zu gehen. Und sie warfen das Los über sie und das Los fiel auf Matthias; und er wurde hinzugezählt zu den elf Aposteln.“

 Matthias, der sogenannte 13. Apostel, ist der „Ersatzmann“ für Judas, nachdem dieser Jesus verraten hatte. Er war ein zunächst ein Anhänger Johannes des Täufers. Aber als er Jesus kennenlernt, wird er einer seiner Jünger und bleibt ihm über den Tod hinaus treu. Das war Voraussetzung für seine Wahl.

 Matthias folgte dem Wort Jesu aus dem Evangelium nach Johannes als Jesus sagt:

 „Ich bezeichne euch nicht mehr als Diener. Ein Diener weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr nenne ich euch Freunde. Denn ich habe euch alles anvertraut, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich ausgewählt, sondern ich habe euch ausgewählt. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr hinausgeht und reiche Frucht bringt. Eure Frucht wird Bestand haben: Alles, worum ihr den Vater in meinem Namen bittet, das wird er euch geben. Das ist mein Gebot für euch: Ihr sollt einander lieben!“

 Daher ist der Wahlspruch der Sankt Matthiasbruderschaften auch der Satz:

Ihr meine Freunde

 Laut der Legende soll Matthias in Jerusalem wegen seiner Nachfolge Jesu verurteilt und enthauptet worden sein. Daher wird er immer mit einem Beil als Symbol dargestellt. Aber andere Berichte erzählen davon, dass er in Judäa friedlich gestorben ist. Dort sollen die Gebeine mehr als 250 Jahre nach seinem Tod im Auftrag der Kaiserin Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin I, aufgefunden und vom Trierer Bischof Agritius nach Trier- überführt worden sein. Im Jahr 1127 wurden menschliche Gebeine, die in der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier aufgefunden wurden, als die seit Jahrhunderten verschollenen Reliquien des Apostels Matthias angesehen. 

 

Beweggründe zu einer Fußwallfahrt

 Stand früher deutlicher die Verehrung des Apostels im Vordergrund, so treten derzeit noch eine Reihe anderer Beweggründe hinzu. Ganz unterschiedlich sind die Motive der Einzelnen: Dankbarkeit oder ein wichtiges Anliegen führen Menschen auf diesen Weg. Immer deutlicher prägt der Dienst der Fürbitte die Gebete der Wallfahrt. Und alles verbindet sich zur Anerkennung und zum Lob Gottes. Für die meisten Pilger bedeuten die Tage der Wallfahrt: Zeit zum Innehalten, Zeit des Gebetes, Zeit der Gottesbegegnung. Der ganze Weg wird wie ein 'Zuhause“. Der gemeinsame Einzug unter dem Geläut der Glocken in die Basilika, einem Zwischenziel auf dem langen Pilgerweg des Lebens, ist jedes Mal ergreifend.
Die Gestalt des Apostels Matthias wird zu einem Beispiel für Menschen, die 'dabei sein' möchten. In der kurzen Notiz der Apostelgeschichte wird als Voraussetzung für die Wahl des Matthias angegeben, dass er 'von Anfang an dabei war, als Jesus bei uns ein und aus ging'. Eine Wallfahrt lässt die Pilger 'dabei sein', und sie spüren, was es heißt,“ Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“. Weg und Ziel verschmelzen und werden zu einem Zeichen der Nachfolge.
Großmutter, Sohn und Enkel schämen sich ihrer (Freuden)tränen nicht. So ist das, wenn Pilger nach langem Weg in die Basilika einziehen. Die Glocken läuten ihnen entgegen. Sie ziehen durch das offene Portal und spätestens, wenn die Orgel das „Großer Gott, wir loben dich“ anstimmt, kann der Kopf nichts mehr steuern, das Herz übernimmt die Regie. Alle spüren: Wir sind willkommen.
Nun sind alle wieder daheim. Die arg strapazierten Füße beten noch einige Tage weiter. Trotz aller Beschwerden wächst langsam die Vorfreude auf die nächste Wallfahrt.

 

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